Jan Henderikse

„Mich interessiert vor allem das Dekorative im klassischen Sinne. Ein Künstler kann sich dem nicht entziehen. Das meine ich nicht im allgemeinen Sinn – genau betrachtet sind Sentimentalität und Kitsch auch dekorativ. Etwas kann auch in einem dramatischen Sinne dekorativ sein, wie zum Beispiel ein Baseballstadion mit 20.000 Menschen darin oder das Zusammenfügen von vielen gleichen Gegenständen aus dem Alltag, wie Münzen oder Korken.“ 

  • geboren: 1937 in Delft (Niederlande)
  • 1967 Umzug in die USA (Manhattan/New York)
  • Ende der 1980er Jahre geht Henderikse auf Einladung des DAAD nach Berlin, wo er bis 2000 ebenfalls ein Atelier betreibt.

Der in Antwerpen und New York lebende und arbeitende Jan Henderikse zählt zu den wichtigsten Künstlern der Niederlande. Er wurde jüngst mit Beteiligungen an den großen ZERO-Ausstellungen im New Yorker Guggenheim Museum, im Berliner Martin-Gropius-Buch und im Amsterdamer Stedelijk Museum geehrt.

Jan Henderikse setzt auf die meditative Kraft der Masse – und der Ordnung, er spielt mit der Struktur von gleichmäßig auf dem Geviert platzierten Münzen, die etwas Beruhigendes, fast Uniformes hat. Außerdem weist jedes einzelne Prägemotiv eine Art innere Zeichnung, ein Bild-im-Bild, auf. Die Porträts an sich bezeugen eine weitere Ebene der Arbeit, die der Künstler zwar nicht offen »anspricht«, jedoch »duldet«.

Heckel, Erich
Kostabi, Mark Kalev